Welche Nebenwirkungen hat Ginkgo?

Der Ginkgo-Baum gehört zu den ältesten Pflanzenarten der Geschichte. So ist seine Art bereits vor 300 Millionen Jahren auf der Erde angesiedelt gewesen. In Asien hat seine Symbolhaftigkeit eine lange Tradition. Ginkgo gilt als Wundermittel im Bereich der Schönheitspflege und der Medizin. Wie jedes Medikament hat Ginkgo allerdings auch Nebenwirkungen, zu denen in letzter Zeit verschiedene Studien veröffentlicht wurden. Diese stimmen nicht immer überein.

Der Unterschied zwischen chemisch hergestellten Medikamenten und pflanzlichen Arzneimitteln ist, dass Nebenwirkungen bei pflanzlichen Arzneimitteln eher rar sind. In aller Regel fallen sie weniger stark aus und treten seltener auf als bei chemisch hergestellter Arznei, die in der Schulmedizin vorwiegend verschrieben wird. Die natürlichen Wirkstoffe des Ginkgo-Baums entfalten langsam ihre sanfte Wirkung. Damit ist er als Heilpflanze als eher ungefährlich einzustufen. Die Nebenwirkungen fallen in der Regel schwach und sporadisch aus.

Ginkgo Produkt

Mögliche Nebenwirkungen von Ginkgo

Ginkgo-Präparate gibt es rezeptfrei online und in der Apotheke. Verarbeitet werden die Blätter des Baumes, aus denen Extrakt gewonnen wird. Dieser wird zu Tabletten, Kapseln, Dragees oder Tropfen verarbeitet. Im Handel finden sich auch Ginkgo-Säfte. Bei Auswahl des Präparats sollte genau auf die Wirk- und Inhaltsstoffe geachtet werden, um das Risiko von Nebenwirkungen möglichst gering zu halten. Inhaltsstoffe der Blätter sind Diterpene, Sesquiterpene und Flavonoide. Letztere finden sich häufig in verschiedensten Heilpflanzen wieder. Zudem enthalten die Blätter Ginkgolsäuren. Diese sind es, die in zu hoher Dosierung toxisch wirken und zu entsprechenden Vergiftungserscheinungen führen können. Ursprünglich schützen ebendiese Säuren den Baum vor Keimen und Insekten, damit er ungehindert gedeihen kann. Dieses Konzept hat die Art bis heute die Zeit überdauern lassen. Präparate, die einen Ginkgolsäuren-Anteil von unter 5 ppm enthalten sind unbedenklich und daher frei erhältlich. Allerdings sind auch Tees erhältlich, die sehr unterschiedliche Mengen an Ginkgolsäuren enthalten und auf denen der genaue Gehalt nicht ausgewiesen wird. Bei diesen Tees ist Vorsicht geboten, da eine zu große Menge der Säuren auch zu Erbgutveränderungen führen kann.

In seltenen Fällen kann es allerdings auch bei kontrollierten Mengen zu Nebenwirkungen kommen. Sehr selten kommt es zu Unwohlsein und Kopfschmerzen. Auch Schwindel kann auftreten. Andere Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden. Dazu gehören Sodbrennen, Magenschmerzen, Erbrechen oder Blähungen. In Einzelfällen wurden Überempfindlichkeitserscheinungen im Bereich der Haut beobachtet. Es kann zu allergischen Ausschlägen und Juckreiz kommen. Solche Reaktionen auf Wirkstoffe von Medikamenten treten zwar immer wieder auf, sind aber extrem selten. Trotzdem sollten Menschen, die allergisch auf den Ginkgo-Extrakt reagiert haben, die Einnahme der Präparate abbrechen, um die Nebenwirkung zu verhindern. Im schlimmsten Fall kann es bei unachtsamer Einnahme zu einem allergischen Schock kommen.

Eine andere Nebenwirkung ist das gesteigerte Blutungsrisiko, besonders wenn Ginkgo mit blutverdünnenden Mitteln zusammen eingenommen wird. Daher sollte bei Einnahme von Ginkgo-Präparaten beispielsweise auf Acetylsalicylsäure (Aspirin) verzichtet werden. Abgesehen davon ist es ratsam, sie nicht vor Operationen einzunehmen, um Komplikationen aufgrund der erhöhten Blutungswahrscheinlichkeit vorzubeugen. Zwar gibt es gegensätzliche Studien hierzu, die das erhöhte Blutungsrisiko widerlegen, allerdings ist dieser Bereich noch nicht ausführlich erforscht.

Diese raten auch davor ab, Ginkgo-Präparate während der Schwangerschaft und Stillzeit einzunehmen. Das Gleiche gilt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Der Grund hierfür sind weniger aufgetretene Komplikationen oder Nebenwirkungen als viel mehr die fehlenden wissenschaftlichen Untersuchungen, die solche widerlegen. Bei der Einnahme von Ginkgo-Präparaten sollte auf höchste Qualität geachtet werden, da es immer wieder Präparate wie Nahrungsergänzungsmittel oder Tees gibt, bei denen nicht auf das Höchstmaß an Ginkgolsäuren geachtet wurde. Bei richtiger Anwendung treten Nebenwirkungen allerdings kaum auf. Jüngst wurde sogar eine krebshemmende Wirkung des Ginkgo festgestellt.

Fazit: Ginkgo hat sehr geringe Nebenwirkungen

Auf den ersten Blick mag die Anzahl der geschilderten Nebenwirkungen ernüchternd wirken. Im Vergleich zu chemischen Präparaten hat Ginkgo aber nur wenige Nebenwirkungen. Und nicht nur das: Sie sind nicht nur äußerst selten, sondern fallen zu meist auch eher leicht aus. Einige vermeintliche Nebenwirkungen werden noch genauer erforscht, müssen aber dennoch der Sicherheit halber in den Gegenanzeigen und Packungsbeilagen erwähnt werden. Dies gilt beispielsweise für den Streitpunkt um die blutgerinnende Wirkung des Ginkgos. Überempfindlichkeiten und Allergien können gegen nahezu alle Wirkstoffe auftreten, wurden aber eher vereinzelt nachgewiesen. Hierunter fallen auch Magen-Darm-Beschwerden, die in den meisten Fällen als Überempfindlichkeitsreaktion auf einen Wirkstoff ausgewiesen werden.

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Mithilfe eines Apothekers oder Arztes ist die ideale Dosierung der Ginkgo-Präparate für entsprechende Beschwerden individuell abklärbar. So wird beispielsweise bei Durchblutungsstörungen eine Tagesdosis von bis zu 240 mg Extrakt empohlen, während die Dosis bei Demenz zwischen 120 und 240 mg liegt. Mit der Erhöhung der Dosierung steigt die Gefahr eventueller Nebenwirkungen. Daher ist es ratsam, mit geringen Mengen anzufangen. Häufig reichen diese bereits aus, um Beschwerden zu linden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Ginkgo oft erst nach einigen Wochen der Einnahme seine volle Wirkung erzielt.

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